Irgendwo in diesem Dunkel
Nach dem großen Erfolg von «Sie kam aus Mariupol», dem Buch über die Mutter, begibt Natascha Wodin sich auf Spurensuche nach ihrem Vater. Erzählt wird die Zeit, als die ältere seiner beiden Töchter sechzehn ist. Sie lebt beim Vater abseits in den «Häusern» am Fluss, unter Verschleppten und Entwurzelten. Dabei möchte sie so gern zu den Deutschen gehören, möchte Ursula oder Susanne heißen und träumt von einem Handwerker, den sie heiraten könnte, um ihrer russischen Herkunft zu entkommen. Aber der seit je gefürchtete Vater sperrt sie ein. In einem Taftkleid der Mutter flieht sie in die Schutzlosigkeit der Straße …
Eine ungeheuerliche Geschichte der Ort- und Obdachlosigkeiten – verfasst in Natascha Wodins klarer, sachlicher und doch von Emotion und Poesie getragener Sprache, die ihresgleichen sucht.
After the great success of "She came from Mariupol", the book about her mother, Natasha Wodin goes in search of her father. This book narrates the time when the older of his two daughters is sixteen. She lives with her father in the "houses" by the river, among the displaced and uprooted. She wants so much to belong to the Germans, to be called Ursula or Susanne, and daydreams about a craftsman she could marry to escape her Russian origins. But her father, who has always been feared, imprisons her. Wearing one of her mother's taffeta dresses, she flees into the vulnerability of the street ...
An amazing story of place and homelessness - written in Natascha Vodin's clear, matter-of-fact yet emotionally and poetically sustained language that is second to none.
240 Seiten / Pages
Erscheinungsdatum / Release Date: 2020
Natascha Wodin, 1945 als Kind sowjetischer Zwangsarbeiter in Fürth/Bayern geboren, wuchs erst in deutschen DP-Lagern, dann, nach dem frühen Tod der Mutter, in einem katholischen Mädchenheim auf. Auf ihr Romandebüt "Die gläserne Stadt", das 1983 erschien, folgten etliche Veröffentlichungen, darunter die Romane "Nachtgeschwister" und "Irgendwo in diesem Dunkel". Ihr Werk wurde unter anderem mit dem Hermann-Hesse-Preis, dem Brüder-Grimm-Preis und dem Adelbert-von-Chamisso-Preis ausgezeichnet, für "Sie kam aus Mariupol" bekam sie den Alfred-Döblin-Preis, den Preis der Leipziger Buchmesse und den Hilde-Domin-Preis für Literatur im Exil 2019 verliehen. Natascha Wodin lebt in Berlin und Mecklenburg.
Natascha Wodin, born in 1945 as the child of Soviet forced laborers in Fürth, Bavaria, grew up first in German DP camps and then, after the early death of her mother, in a Catholic girls' home. Her debut novel "Die gläserne Stadt" (The Glass City), published in 1983, was followed by several publications, including the novels "Nachtgeschwister" (Night Siblings) and "Irgendwo in diesem Dunkel" (Somewhere in the Dark). Her work has been awarded the Hermann Hesse Prize, the Brothers Grimm Prize, and the Adelbert von Chamisso Prize, among others. For "Sie kam aus Mariupol" she received the Alfred Döblin Prize, the Leipzig Book Fair Prize, and the Hilde Domin Prize for Literature in Exile 2019. Natascha Wodin lives in Berlin and Mecklenburg.
Pressestimmen:
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Die Balance zwischen persönlichem und sachlichem Ton gelingt Natascha Wodin grandios. (…) Der Roman kommt ganz ohne Metaphern aus, das Geschehen wird sparsam, aber äußerst wirkungsvoll geschildert. Gerade diese Strenge reißt den Leser mit.
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"Irgendwo in diesem Dunkel" findet Wodin das gedemütigte Kind und sie zeigt, wie mühsam es sich emanzipierte. Das hat eine immense Wirkung, weil der Abstand zwischen der Kindheit und dem Erwachsenenleben der Autorin riesig ist. (...) Hier zeigt sich ihre Kunst.